Titel: Wunder
Orignialtitel: Wonder
Autor: Raquel J. Palacio
Preis: 16,90 €
Release: Januar 2013
Seiten: 375
Zitat: "Ich heiße übrigens August. Ich werde nicht beschreiben, wie ich aussehe. Was immer ihr euch vorstellt - es ist schlimmer."
Inhalt:
August ist zehn Jahre alt und lebt mit seinen Eltern und seiner großen Schwester Via in New York. Weil er seit seiner Geburt so oft am Gesicht operiert werden musste, ist er noch nie auf eine richtige Schule gegangen. Aber jetzt soll er in die fünfte Klasse kommen. August ist es gewöhnt, angestarrt zu werden, und er weiß, dass die meisten Schüler nicht absichtlich gemein zu ihm sind. Sie sind bloß verunsichert. Natürlich ist es sein sehnlichster Wunsch, nicht weiter aufzufallen, ein ganz normaler Junge zu sein, Freunde zu finden. Doch nicht auffallen ist nicht leicht, wenn man so viel Mut und Kraft besitzt, so witzig, klug und großzügig ist wie August.
Erster Eindruck:
Schon als ich mir die Inhaltsangabe durchgelesen habe wusste ich: Bei diesem Buch brauche ich eine Menge Taschentücher und als ich dann noch die absoluten spitzen Bewertung bei Amazon gesehen habe, war dieser Roman nicht einmal einen Tag später in meinem Regal.
Kritik:
Es gibt Bücher bei denen man nur eine Seite, einen Satz lesen muss um zu wissen, dass man es lieben wird. So erging es mir bei "Wunder". Ich nahm dieses Buch zur Hand und legte es erst wieder zur Seite als ich die letzte Seite umgeblättert hatte.
Dabei war das Buch anders als ich erwartet hatte. Ich brauchte keine Taschentücher und es liefen auch keine Tränen. Dieses Buch machte mir Mut. Es war einfach WUNDERschön.
Es überraschte mich, aber das Buch wurde nur am Anfang und am Ende aus der Sicht von August erzählt. Er berichtete mit diesem wundervollen, kindlichen Charme von seinem Leben, seinen Ängsten und von der Schule. Es ist meiner Meinung nach unglaublich wie gut Palacio die Gedanken dieses Kindes einfangen und umschreiben konnte.
Zudem war dieses Buch sehr realistisch. Kinder sind grausam und Erwachsene sind oberflächlich. Nicht alle, aber dennoch viel zu viele. Und dies wird uns hier auf fast jeder Seite deutlich gemacht. Dennoch lässt sich August nicht runterkriegen und erobert die Welt auf seine ganz eigene Art.
Wir nickten und schauten wieder in unsere Bücher. Dann flüsterte Jack: "Wirst du immer so aussehen August? Ich meine, kannst du irgendwann mal eine Schönheitsoperation kriegen oder so was?"
Ich grinste und zeigte auf mein Gesicht. "Hallo? Ich hatte Schönheitsoperationen, siehst du das denn nicht?" Seite 56
"Wunder" wird, wie gerade schon erwähnt, aus mehreren Perspektiven beschrieben. Dabei bleibt es jedoch immer die Sicht eines Kindes. August Freunde, Feinde und auch seine Schwester erzählen über ihre Erfahrungen mit dem außergewöhnlichen Jungen. Dabei hat mich die Geschichte von Via besonders berührt. Hier wird deutlich, dass in einer Familie mit einem kranken Kind nicht nur der Betroffene leidet sondern auch die Familie und vor allem die Geschwister. Selbstlos erzählt Via wie sie Jahre lang zurückstecken musste, damit August die Aufmerksamkeit bekommt, die er nun mal benötigte.
"Mein schlimmster Tag, mein schlimmster Sturz, die schlimmsten Kopfschmerzen, die schlimmsten blauen Flecken, der schlimmste Krampf, das Schlimmste, was mir jemand an den Kopf geworfen hat, ist immer nichts gewesen im Vergleich zu dem, was August durchgemacht hat. Ich spiele hier übrigens nicht die Helden: Ich weiß nur, dass es eben so ist." Seite 104
In "Wunder" wird nichts ummalt oder schön geredet. August ist entstellt egal aus welcher Perspektive man es betrachtet. Trotzdem wird uns mit jeder Seite klar wie "normal" August ist und wir wünschen uns für ihn einfach nur das Beste.
Fazit:
"Wunder" ist ein großartiges Buch. Die einzelnen (sehr kurzen) Kapitel, sind fast schon Kurzgeschichten die sich am Ende zu einem Ganzen fügen. Jede Seite hat seine Momente, die uns im Gedächtnis bleiben. "Wunder" bringt uns zum lachen, vielleicht auch zum weinen und lässt uns am Ende mit einem Happy End und absoluter Bewunderung für diesen kleinen Jungen zurück. Ich weiß nicht ob diese Geschichte wahr ist, aber sie macht mir Mut. Wie viele Bücher schaffen so etwas schon?
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