Samstag, 10. November 2012

Rezension: Godspeed - Die Reise beginnt



Verlagsinfo und Inhalt

Titel:                        Godspeed - die Reise beginnt                              

Autor:                       Beth Revis                                                            
Preis:                        19,95 €                                                                
Erschienen:               August 2011                                                        
Seiten:                      448                                                                    

Zitat: "Der Junge nimmt meine rechte Hand; die groben Hände packen meine Linke. Und bevor ich meinen Hals bewegen und "Nein!" signalisieren kann, ziehen sie mich in eine sitzende Position. Ich fühle mich, als wäre ich in der Mitte durchgebrochen. Bisher war ich Eis. Jetzt bin ich Schmerz." S. 98


Die Reise beginnt

Die Welt von morgen. Die 17-jährige Amy ist einer der eingefrorenen Passagiere an Bord der "Godspeed". Sie und ihre Eltern sollen am Ende der Reise auf einem neuen Planeten wieder erweckt werden und das 300 Jahre in der Zukunft. Doch Amys Kühlkasten wird zu früh abgeschaltet. Wollte jemand sie ermorden? Gewaltsam ins Leben zurück gerissen  findet sie sich in einer fremden Welt wieder, in der alle Menschen einem tyrannischen Anführer folgen. Nur einer widersteht  der rebellische Junior, der sich von Amy magisch angezogen fühlt. Gemeinsam versuchen die beiden, den schrecklichen Geheimnissen der "Godspeed" auf die Spur zu kommen. Doch kann Amy Junior trauern?

Zum Buch

Könnt ihr euch das vorstellen? 300 Jahre im Eis zu liegen, sich nicht bewegen zu können und dennoch bei Bewusstsein zu sein? Wie ist es wohl Tag für Tag nur mit sich und seinen Gedanken allein zu sein.
Brrr schon alleine bei dem Gedanken läuft mir ein Schauer über den Rücken.

"Ich war im Eis. Ich war Eis. Ich bin Eis. Aber wenn ich Eis bin, wieso weiß ich es?" S. 19

Amy wird brutal aus ihrem alten Leben gerissen und wacht auf der Godspeed auf. Die Leute scheinen alle keinen eigenen Willen zu haben, das Essen ist rationiert, der Älteste ist ein Tyrann und überall sind Metallwände aus denen es kein Entkommen gibt.  Zusätzlich muss sie sich mit der Tatsache abfinden, dass das Schiff frühstens in 50 Jahren landen wird und sie dann älter als ihre eigenen Eltern sein wird. (Das ist schon ziemlich über, hm?) 

Junior ist wiederum auf dem Schiff geboren. Er kennt kein anderes Leben und soll irgendwann selbst zum Ältesten gekürt werden. Er muss sich der weilen mit einem irren Mörder herumschlagen, der böswillig die eingefrorenen Menschen auftaut und diese dann grausam ertrinken lässt. 


Ich denke dieses Buch hat eine große Marktlücke gefüllt. Dieser ist nämlich  voll mit düsteren Zukunftsvision und verschiedensten Dystopien. Und versteht mich nicht falsch! Ich persönlich finde das toll! Aber "Godspeed" hebt sich dennoch ein wenig aus der Maße hervor. "Godspeed" geht nicht auf den Weltuntergang zu, sondern verlässt schon vorher das "sinkende Schiff". 


Die Atmosphäre des Buches ist fantastisch und beklemmend zugleich. Wie entwickelt sich die Menschheit wenn sie 300 Jahre auf einem Raumschiff eingeschlossen wird? Revis zeigt es uns und dies auf eine durchaus realistische Art und Weise. Sie zeigt uns die "Godspeed" jeweils aus den Augen von Amy und Junior. Dieser ständige Perspektivenwechsel ist sehr flüssig und mann kann sich dadurch optimal in die beiden Figuren hineinversetzten. Zusätzlich bekommt die Geschichte eine angenehme Geschwindigkeit und wird nie langweilig. Durch die kurzen Kapitel und den gängigen Schreibstil  lässt sich das Buch dementsprechend sehr angenehm lesen. 

Beide Hauptdarsteller schließt man schnell ins Herz. Amy und Junior sind wie Tag und Nacht und haben auch durchaus ihre Macken, aber gemeinsam stellen sie das perfekte "Protagonisten-Paket" dar. Die Nebenfiguren der Geschichte wurden meiner Meinung nach etwas zu sehr in den Hintergrund gerückt und sind mir, bis auf ein paar Ausnahmen, eher unsympathisch in Erinnerung geblieben.

Wer bei diesem Buch  eine große Liebesgeschichte erwartet ist auf der "Godspeed" fehl am Platz. Zwar ist Junior ziemlich in Amy verknallt, aber diese und auch das Schiff haben weit aus größere Sorgen. Ein kleiner Hauch an Romantik keimt zwischendurch zwar auf, jedoch kommt der Rest der Geschichte auch gut ohne die große schmachtende Liebe aus. Die Figuren handeln nur wenig aus Liebe zueinander, was der Handlung jedoch nicht schadet. Stück für Stück eröffnen sich dem Leser die schrecklichen Geheimnisse der "Godspeed" und stellen somit einen tollen Auftakt für diese Trilogie dar.


Fazit

Vier oder Fünf Punkte für den Aufatk der Godspeed Trilogie? Schwere Frage. Die Geschichte rund um die Weltraumreise zu einem neuen Planeten ist erfrischend und man kann das Buch kaum aus der Hand legen. Das Buch endet (natürlich) mit einem Cliffhanger der Lust auf mehr macht! 
Die Nebendarsteller sind etwas schwammig geworden aber sonst gibt es an diesem schönen Buch nichts aus zu setzten. Wir freuen und auf Teil 2!



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen