Freitag, 9. November 2012

Rezension: Bevor ich sterbe



Verlagsinfo und Inhalt 

Titel:                     Bevor ich sterbe
Auto:                    Jenny Downham
Preis:                    08,95 €
Erschienen:           09 November 2009
Seiten:                  320 

Zitat:  "Ein Vögelchen bewegt einen Sandberg Korn für Korn. Immer nach einer Million Jahren pickt es ein Sandkorn auf und als der Berg versetzt ist bringt der Vogel alles wieder zurück und so lange dauert die Ewigkeit und das ist eine sehr lange Zeit um darin tot zu sein."

Die 16-jährige Tessa hat Leukämie und die Ärzte machen ihr nur noch wenig Hoffnung. Aber Tessa will leben, wenigstens in der Zeit, die ihr noch bleibt. Sie schreibt an ihrer Zimmerwand zehn Dinge, die sie tun will, bevor sie stirbt: Sex haben, Drogen nehmen, für einen Tag berühmt sein, etwas verbotenes tun....
Und dann trifft sie Adam und er ist der Erste, der sie versteht. Tessa spürt, dass sie etwas mit Adam verbindet, doch sie wehrt sich dagegen. Und dann begreift sie, dass sie zum ersten Mal verliebt ist.
Aber darf man lieben, wenn man stirbt? 

Zum Buch
"Lebe jeden Tag als wäre es dein Letzter". 
Wie oft hat man diesen Satz schon gehört oder sich sogar selbst versprochen ihn in die Tat um zu setzten. Und wie oft hat man sich selbst die Frage gestellt, wie man wohl leben würde, wenn man wüsste dass das Leben bald vorbei ist? 
Viele Leute mit denen ich über dieses Thema sprach, antworteten auf diese Frage sehr heroisch und mutig! 
 "Ich würde jeden Tag genießen und alle meine Träume erfüllen"
 "Ich würde aus einem Flugzeug springen"
 "Ich würde mich mit allen Menschen vertragen die mir etwas bedeuten"
" Ich würde die Welt umreisen"
Doch wie realistisch sind diese Vorsätze? Wie würden wir wirklich handeln? Tessa zeigt es uns.
Wer zu diesem Buch greift und ein lebensfrohes und für ihr bisher gelebtes Leben, dankbares Mädchen erwartet, der wird wohl enttäuscht sein.
Auch ich war anfangs etwas erschrocken über Tessa und ihr Verhalten. Sie ist nicht rücksichtsvoll, sie ist nicht mutig und sie ist auch nicht dankbar für das was sie hatte. Nein. Tessa ist einfach die Wahrheit. 
Ein Mädchen, dass wütend auf sich und die ganze Welt ist. Ein Mädchen, dass Angst hat und ein Mädchen, dass sich verliebt obwohl sie weiß, dass sie bald sterben wird.

Auf den ersten 100 Seiten wird man nicht warm mit Tessa. Vielleicht findet man sie sogar unsympathisch und man findet sich nicht in ihr wieder. Aber nach ein paar weiteren Seiten wird einem klar, dass man sich niemals in solch eine Situation hineinfühlen kann oder auch will. Außenstehende verstehen nicht wie sich ein Mädchen fühlt, dass einfach nur leben möchte und die "Lebenden" um jede Banalität beneidet die diese noch erleben dürfen. 
Noch intensiver wird dieses Gefühl, wenn Adam auf der Bildfläche erscheint. 
Die Liebe die sich zwischen diesen beiden Teenagern entwickelt ist zunächst sehr zart - fast nicht vorhanden - doch sobald Adam sich die Situation eingestehen kann und sich darauf einlässt, erreicht diese Liebe eine unglaubliche Intensität, die die Worte "Bis das der Tod uns scheidet", einen die Bedeutung neu verstehen lässt.
Nicht nur Tessa und Adam sind zwei wirklich authentische und realistische Charaktere. Auch Tessas Familie und Freunde sind sehr liebevoll gestaltete Persönlichkeiten, die alle auf ihre eigene Art und Weise mit dem bevorstehendem Verlust umgehen.

Am Ende stirbt Tessa. Dies ist das ganze Buch lang klar. Dennoch ist man am schockiert und will das Buch einfach noch einmal lesen um Tessa wieder zurück ins Leben zu bringen. 

Fazit
Ein wunderschönes, unterwartendes und vor allem ehrliches Buch bei dem man eine Menge Taschentücher parat haben sollte. Vier Esel für "Bevor ich sterbe" 








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