Mittwoch, 14. November 2012

Rezension: Legend - Fallender Himmel



Verlagsinfo und Inhalt

Titel:                             Legend - Fallender Himmel
Autor:                           Marie Lu
Preis:                            17,59 €
Erschienen:                   10 September 2012
Seiten:                           363

Erster Satz: "Meine Mutter glaubt, dass ich tot bin" Seite 01

Eine Welt der Unterdrückung. Rachegefühle, die durch falsche Anschuldigungen genährt werden. Und Hass, dem eine grenzenlose Liebe entgegentritt. Dies ist die Geschichte von Day und June. Getrennt sind sie erbitterte Gegner, aber zusammen sind sie eine Legende. Der unbändige Wunsch nach Rache führt June auf Days Spur. Sie, ausgebildet zum Aufspüren und Töten von Regimegegner, erschleicht sich sein Vertrauen. Doch Day, der meist gesuchte Verbrecher der Republik, erweist sich als loyal und selbstlos, angetrieben von einem unerschütterlichen Gerechtigkeitssinn  June beginnt, die Welt durch seine Augen zu sehen. Ist Day tatsächlich der Mörder ihres Bruders? Fast zu spät erkennt June, dass sie nur eine Spielfigur in einem perfiden, verräterischen Plan ist.

Zum Buch: 
Wer sich die Beschreibung des Buches durchgelesen hat, kennt eigentlich auch schon den Inhalt von Legend. Verbrecher wird zu Unrecht eines Mordes beschuldigt. Elitesoldatin will Rache für ihren Bruder. Soldatin verliebt sich in Verbrecher. Verbrecher und Soldatin stellen sich der Republik. Ende. 
Ich weiß. Das hört sich in diesem Moment nicht gerade atemberaubend an, ABER dennoch sage ich nicht, dass Legend kein gutes Buch ist! Fangen wir am besten vorne an:

Auf dem Buchcover ist das Staatssymbol der Republik abgebildet. Schlicht! Und ich habe nichts gegen Schlicht. Das Gold hätte meiner Meinung nach nicht sein müssen, aber über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Sollten auf den folgenden zwei Bänden die Symbole der Kolonien und Patrioten abgebildet sein, hätte das ganze wirklich Stil. Sollte ich vielleicht Frau Ju mal vorschlagen ;)
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm wodurch das Lesen eigentlich schon wie von selbst geht. 

Das Setting der Geschichte ist sehr düster. Viele werden jetzt sagen: "natürlich ist sie düster! Ist ja auch eine Dystopie!" und ich gebe euch da vollkommen recht, aber Legend ist halt noch ein ticken düsterer, womit die "Bösewichte" auch automatisch einen ticken bösartiger sind. Auch wenn Jus Zukunftsvorstellungen nicht gerade rosig sind, finde ich ihre Interpretation sehr gelungen. Trotz des großen Angebots an Dystopien, kann sie sich mit ihrer Vision noch einmal von den anderen Geschichten abgrenzen und schafft eine wirklich vielversprechende neue Welt. Da ihr Setting sehr interessant ist, ist es umso trauriger, dass sie uns so wenig daran Teilhaben lässt. Mann kann sich zwar während des Lesens ein immer besseres Bild machen, aber ein paar mehr Umschreibungen, Erklärungen oder vielleicht auch Einleitungen hätten dem Buch ganz gut getan. Besonders eine genauere Erläuterung der drei politischen Gruppen hätten mich interessiert.
Auch wenn die Geschichte selbst schnell zusammengefasst ist, kann man mit dem Lesen einfach nicht aufhören und Ju hält zusätzlich noch den ein oder anderen Schocker parat, die das Lesevergnügen dann doch dauerhaft aufrecht erhalten können. 

Die Charaktere sind allesamt sehr liebevoll erschaffen worden. Besonders die zwei Protagonisten sind mir sehr sympatisch. Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven von Day und June erzählt, so dass man sich sehr schnell ihn sie einfindet und ihre Handlungen nachvollziehen kann. Das Alter der beiden hat mich jedoch etwas gestört. Dafür dass die Beiden gerade mal 15 sind, geht da ziemlich die Post ab. Ein weiteres kleines Manko ist Junes Verhalten. Als Elitesoldatin und Wunderkind der Regierung sollte sie etwas abgehärteter auf Hinrichtungen oder Folterungen reagieren. Aber darüber kann man meiner Meinung nach auch mal schnell hinweg sehen. 
Die Nebencharaktere waren meiner Meinung nach ebenfalls sehr authentisch. Die "Lieben" sind liebenswürdig und die "Bösen" sind verhasst. Ju ist es also gut gelungen ihre Figuren ins "rechte" Licht zu rücken. 

Was interessiert uns Frauen am meisten? Natürlich. Die Liebesgeschichte! 
Day und June sind ein schönes Paar. Ohne Frage. Mich hat dennoch das Tempo dieser Romanze gestört. Ich selbst finde es romantischer, wenn die Figuren langsam zu sich finden. Bei June und Day war es Liebe auf den ersten Blick und da waren auch die zwei grundverschiedenen Lebenseinstellungen schnell vergessen. 

Fazit 
Legend hat Potential! Das Setting ist aufregend und Furcht einflößend zugleich. Die Figuren sind interessant und mit viel Liebe geschaffen. Dennoch hat Legend noch so seine Makel. Wenn man über eine zu schnelle Charakterentwicklung und eine relativ vorhersehbare Geschichte hinweg sehen kann, wird man mit "Fallender Himmel" viel Freude haben. Ich denke Ju kann aus den zwei folgenden Bänden noch einiges herausholen. Ich freu mich drauf! 







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