Sonntag, 18. November 2012

Kritik zur Buchverfilmung - Cloud Atlas


Der Film: 
Titel: Cloud Atlas
Regie: Andy Wachowski & Tom Tykwer
Hauptrollen: Tom Hanks, Halle Berry, Jim Sturgess, Jim Boradbent, Ben Whishaw
Kinostart: 15 November 2012
Genre: Drama, Sci-Fi, Thriller

Kritik: 
Es passiert ziemlich selten, dass ich ein Buch lese nachdem ich den Filme gesehen habe. Selten, heißt aber nicht nie. Als ich die Werbung zu Cloud Atlas sah, kaufte ich mir das Buch und als Cloud Atlas anschließend in die Kinos kam....hatte ich gerade mal 40 von über 600 Seiten hinter mich gebracht. Ich wollte den Film schauen (soll ich ehrlich sein?), um das Buch nicht mehr lesen zu müssen, denn dieses ist keine leichte Abendlektüre. 
Jetzt habe ich den Film gesehen und werde das Buch zu hundert Prozent zu Ende lesen. Lasst mich euch erzählen warum:

Zur Geschichte von Cloud Atlas...puh...wo fängt man hier an? Wenn ich die Geschichte mit einem Wort beschreiben müsste wäre es wohl "Freiheit".
Freiheit in den verschiedensten Epochen. Freiheit der verschiedensten Art. 
Cloud Atlas erzählt insgesamt sechs Geschichten. Während diese im Buch nacheinander erzählt werden, werden sie im Film gleichzeitig behandelt und ergänzen sich so Stück für Stück zu einem Ganzen. 
Dabei könnten diese sechs Geschichten unterschiedlicher nicht sein. Da gibt es den Rechtsanwalt Adam Ewing der einem Sklaven zur Freiheit verhilft, einen schwulen Pianisten der vor seinen Gläubigern nach Belgien flieht, eine Journalistin die eine große Verschwörung hinsichtlich der Atomenergie aufdeckt, einen Rentner der sich gegen die Schikanen eines Aufenthalts im Altenheim wehrt, ein koreanischer Klon, der angeklagt wird ein Mensch sein zu wollen und zu guter letzt die Geschichte von zwei der letzten Überlebenden unserer Zivilisation, welche versuchen die Menschheit aufrecht zu erhalten. 
"Solch ein Buch ist doch einfach unverfilmbar!"
Ja das dachte ich auch. 

Fangen wir mit der Optik des Films an, diese ist nämlich atemberaubend. Es folgt eine Bildgewalt der nächsten und immer wenn man denkt, dass die Bilder imposanter nicht werden können, folgt das nächste Prachtstück. 
Dabei hat die Regie das geschafft, was das Buch schon vorgelegt hatte. Jede Geschichte bekam ihre eigene Atmosphäre. Jede Geschichte wurde anders erzählt, anders dargestellt und hat sich anders auf uns Zuschauer ausgewirkt. So hätte jede Geschichte optisch locker auch ganz allein für sich stehen können. 

Auch die Schauspieler lieferten allesamt perfekt ab. Dabei muss zunächst erklärt werden, dass jeder Schauspieler sich in jeder Epoche wiederfand. Dadurch stellten die Regisseure die Reinkarnation noch einmal in den Vordergrund. Manchmal war es jedoch gar nicht so einfach die Schauspieler zu identifizieren, denn diese änderten im Laufe der Geschichte nicht nur ihre Abstammung, sondern manchmal auch ihr Geschlecht. 
Besonders brillierte hierbei (natürlich) Tom Hanks. Dieser hatte wohl die vielfältigsten "Vorfahren". Dabei war von abgrundtief böse bis heroisch wirklich alles dabei. Respekt Herr Hanks! 

Die einzelnen Geschichten zogen den Zuschauer wirklich in ihren Bann. Bei jeder Szene dachte mann empört "Oh nein! Ihr könnt doch nicht gerade jetzt zu einer anderen Geschichte wechseln?". Aber wie gesagt, war dies bei fast allen Geschichten der Fall. Priorität hatte für mich dabei das Schicksal des Klons. Sie faszinierte und schockierte mich zu gleich und der Mut dieses armen Geschöpfes ließ mir nicht selten einen Schauer über den Rücken laufen. 
Die Geschichte des Schriftstellers wieder rum war mir etwas zu lasch. Der Humor zu erzwungen. 
Dennoch konnte der Spannungsbogen den ganzen Film aufrecht erhalten werden und ich fieberte immer euphorischer dem Ende entgegen. 
Wie würden diese Geschichten nun zusammenlaufen? Und wie kann die Zukunft durch so viele Epochen miteinander verbunden sein? 
Tja. Hier wären wir wohl beim einzigen Manko von Cloud Atlas. Dieser ist meiner Meinung nach umso schwerwiegender.
Das große Finale des Films blieb für mich aus.  Es gab nicht den großen Clou. Keinen "Aaaaha-Effekt". Der Film war plötzlich einfach vorbei. 

Ich will hiermit nicht sagen, dass die Handlungsstränge nicht miteinander zusammenhängen oder sich gegenseitig beeinflussen. Manche Verbindungen sind recht schnell hergestellt, bei manchen muss mann etwas weiter denken. Sie sind da! Ja auf jeden Fall. Aber sie sind nicht das worauf mann drei Stunden hinfiebert. Mann hatte einfach auf mehr gehofft. 

Fazit: 
Der unverfilmbare Film wurde verfilmt und er ist wunderschön. Bilder sprechen Bände, die Schauspieler sind allesamt perfekt, die Handlungen fesseln den Zuschauer und machen Lust auf mehr. Cloud Atlas bringt uns zum lachen, zum weinen und lässt und über den Begriff "Freiheit" noch einmal nachdenken.
Nur eins fehlt diesem großartigen Film: das großartige Finale. 








1 Kommentar:

  1. Hey, sehr gute Kritik. :) Mal sehen ob der Film was für mich ist.

    LG,
    Lisa

    AntwortenLöschen